Normalerweise pfeift Dr. Robin Braun Spiele in der zweiten Fußball-Bundesliga, in der dritten Liga sowie in der aktuellen Spielzeit 2022/23 auch schon zweimal in den ersten beiden Runden des DFB-Pokals. Insgesamt 20 Mal kam er in seiner Karriere in der zweiten Liga zum Einsatz, 37 Mal pfiff er in der dritten Liga – am Samstagnachmittag, 23. April 2023, gab es für den Schiedsrichter des SV Jägerhaus-Linde allerdings eine unverhoffte Premiere in Sinsheim.
Denn weil der eigentlich angesetzte Unparteiische Benjamin Brand wegen einer allergischen Reaktion die Partie nicht leiten konnte, sprang – wie in solchen Fällen oft üblich – kurzerhand der reguläre vierte Offizielle beim Spiel zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Köln ein – und das war eben der 27-jährige Wuppertaler Jurist.
Braun hatte dabei vor allem eine besonders kniffelige Entscheidung zu treffen: In der 15. Spielminute gab es ein Handspiel durch den Hoffenheimer John Anthony Brooks, welches nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter in einen Elfmeterpfiff mündete. Den fälligen Strafstoß vollendete Florian Kainz zum 0:1 für die Kölner. Sechs Minuten vor der Halbzeitpause erhöhten die Gäste durch Davie Selke auf 0:2. Im ersten Spielabschnitt verteilte der Linde-Schiri zudem drei gelbe Karten – unter anderem zwei nach einer Rudelbildung nach einem Luftduell.
Nach dem Seitenwechsel passierte in der mit 30.150 Zuschauern ausverkauften PreZero-Arena nicht mehr viel. Erst in der Schlussphase ging es allerdings noch einmal „heiß“ her: In der zweiten Minute der Nachspielzeit erhöhte Jan Thielmann auf 0:3 für den 1. FC Köln, in der 94. Minute verkürzte der Hoffenheimer Angreifer Kasper Dolberg aber dann wieder auf 1:3 – im Anschluss pfiff Robin Braun die Partie dann ab.
Wer weiß, vielleicht hat sich der 27-Jährige durch die spontane Spielleitung ja in der nächsten Saison für weitere Partien im Fußball-Oberhaus empfohlen…
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